Wir sind eine Gruppe von ehemaligen Angehörigen der 20. Kompanie der Technischen Schule der Luftwaffe 2 in Erndtebrück. Wir waren von Anfang der 70er Jahre bis gegen Ende 1980 aktiv dort im Dienst, natürlich nicht alle gleichzeitig, sondern jeder nur für eine bestimmte Zeit. Die 20. Kompanie war eine Grundausbildungseinheit für den Radarführungsdienst, Bereich Nord. Zu uns kamen junge Wehrpflichtige, die in der Hachenberg - Kaserne die Grundausbildung Form II absolvierten, also sowohl ihre militärische als auch fachspezifische Ausbildung erhielten, um danach in verschiedenen Stellungen des Radarführungsdienstes ihren Dienst zu tun.
Im Jahr 2000 hatte ich, aktiv im Dienst von Juli 1974 bis Ende September 1976, die Idee zu einem Wiedersehen alter Kameraden aus dieser Zeit. Das Jahr 2000 bot sich an aufgrund einer einfachen "Rechnung": Meine "Hauptdienstzeit" war 1975, somit war im Jahr 2000 das 25-jährige Jubiläum - allemal ein Grund, sich auf die Suche nach ehemaligen Kameraden zu machen.
Aber wie? 
Zunächst einmal mussten ja die Namen her. Sicher, der eine oder andere Name war noch geläufig, manche vergisst man eben nie. Als willkommener Ausgangspunkt entpuppte sich dann eine Festschrift, die damalige Ausbilder erstellt hatten. Hier waren viele Namen aufgelistet und die Lektüre half dem Gedächtnis so richtig auf die Sprünge. Diese Bierzeitung entstand 1975, Anlass ist nicht mehr bekannt. Sie wurde damals mit Schreibmaschine geschrieben, per Matritze vervielfältigt, heute garnicht mehr vorstellbar. Ihre "Macher" waren damals - frei nach dem damaligen Kp-Chef Raabe in seinem Vorwort - der rauchende Obersteff (OFw. Steffmann), der schnaufende Ernie (Stuffz. Ernst) und ein pfrommer MAD-Anwärter (Uffz. Pfromm).
An dieser Stelle diesen Dreien noch einmal Dank für die damalige Leistung, ohne die wohl das erste Treffen in 2000 wie auch alle nachfolgenden Treffen nicht erfolgt wären.
Die erste Aufgabe war also eine Übertragung aller vorgefundenen Namen in eine Liste. Leider waren nur Nachnamen angegeben, aber nach und nach kam auch die Erinnerung an Vornamen wieder. Dann begann die Recherche in Telefonverzeichnissen, in 2000 gab es kleine CDs mit diesen Daten. Bei manchem Ehemaligen war es leicht, einen Hans-Joachim K. gab es nur zwei Mal und ein Anruf genügte. Aber einen Hartmut P. gab es 50 Mal, da wurde die Recherche zur reinen Fleißaufgabe. Die Härte war allerdings ein Herr v. F., mit diesem Nachnamen waren knapp 100 Einträge verzeichnet und der Vorname war nicht bekannt. So hat es exakt 63 Anrufe gebraucht, bis auch er gefunden war.
Parallel zur Telefonsuche wurden Faxe versendet und Meldebehörden angeschrieben, GOOGLE war ja gerade erst aus der Taufe gehoben. Die "Gefundenen" ihrerseits waren auch schnell mit dem Recherche-Virus infiziert und so füllte sich die Liste langsam, aber beständig. Auch kamen Ehemalige auf die Liste, die vor der Dienstzeit des Initiators aktiv und schon wieder ausgeschieden waren und die er also bis dahin garnicht persönlich kannte.
Im Mai 2000 trafen sich dann nach runden 25 Jahren ca. 45 Ehemalige wieder. Im Juni 2015 erfolgte ein zweites Treffen, das auch wieder neue Namen auf die Liste beförderte. Zur Gruppe gehören dem gemäß heute viele, die sich aus der aktiven gemeinsamen Dienstzeit kennen, als auch solche, die keine gemeinsame Dienstzeit miteinander hatten, aber eben doch Ehemalige der 20. sind. Mittlerweile findet nun jährlich ein Treffen statt, an dem immer ein großer Teil der Gruppe in wechselnder Zusammensetzung teilnimmt.
Wir hoffen, eventuell auch auf diesem Wege weitere ehemalige Kameraden zu finden und in absehbarer Zeit einmal wiederzusehen.
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